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somaliland

Sauberes Wasser für Hargeisa

 
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Eine grosse Chance

 

Das bewegt uns

Hargeisa, die Hauptstadt der international nicht anerkannten Republik Somaliland (gegründet 1991), ist seit der beinahe vollständigen Zerstörung im Bürgerkrieg (1988 bis 1991) wiederaufgebaut worden. Bis heute wird Hargeisa kontinuierlich ausgebaut und erlebt ein starkes Bevölkerungswachstum. Gemäss offiziellen Angaben leben heute etwa 4 Millionen Menschen in Somaliland, in Hargeisa allein etwa 1 Million.

Da Hargeisa seit 2008 weitgehend friedlich ist und auch international als sicher gilt, bietet sie der grossen Somali-Diaspora eine gute Möglichkeit, in ihre Heimat zurückzukehren und zu investieren.


Die Sehnsucht nach ihrer Heimat, die Stabilität Somalilands und der Wille, ihr Land wiederaufzubauen, haben dazu geführt, dass die Stadt in den letzten 15 Jahren ein enormes Wachstum erlebt und förmlich aus allen Nähten platzt.

Es gibt im Wesentlichen drei Gründe für dieses rasante Wachstum:

  1. Viele gut ausgebildete Kinder der damaligen Flüchtlinge kehren in die Heimat ihrer Eltern zurück. Sie wollen ihr Glück im Wiederaufbau des Landes versuchen. Viele scheitern aber bei dem Versuch, in Somalia wieder Fuss zu fassen.

  2. Die Landflucht der halbnomadischen Hirten, die sich aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Knappheit an fruchtbarem Weideland in der Stadt niederlassen, ist ein weiterer Faktor für das explosionsartige Wachstum.

  3. Nicht zuletzt sorgen die inner-somalischen Flüchtlinge (IDP = Internally Displaced People) für den dramatischen Anstieg der Stadtbevölkerung. Sie flüchten mehrheitlich aus dem noch instabilen, terrorverzerrten Süden, dem Rumpfstaat Somalia. In Somaliland befinden sich mehrere IDP Camps mit über 600'000 Flüchtlingen; knapp 200'000 davon leben in der Hauptstadt Hargeisa und deren Peripherie.

Doch die Trinkwasserversorgung Hargeisas ist so gut wie nicht existent. Die bestehenden Wasserleitungen decken lediglich knapp 15% des Stadtgebietes ab und liefern pro Tag nur ein paar Stunden Wasser. Und von Trinkwasserqualität kann keine Rede sein!

Die Bevölkerung in Hargeisa wächst explosionsartig. Die Trinkwasserversorgung in der Stadt ist so gut wie nicht existent.

Die Bevölkerung in Hargeisa wächst explosionsartig. Die Trinkwasserversorgung in der Stadt ist so gut wie nicht existent.

Was safe water matters tut

Im Juni 2018 wurde mit der Unterstützung der Firma Trunz Water Systems in Steinach eine kleine Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWM) nach Hargeisa gebracht. Nach anfänglicher Skepsis über die Akzeptanz unseres Verfahrens begannen sich immer mehr Personen, Organisationen und Unternehmen für die Idee zu interessieren, mit diesen Anlagen sauberes, mit den natürlichen Mineralien versehenes und erschwingliches Trinkwasser aufzubereiten.

Daraufhin wurde ein Pilotprojekt gestartet: Trunz Water Systems spendete zwei solarbetriebene TWM-Anlagen mit einer Leistung von je 600 Litern pro Stunde.

Die Trinkwasseraufbereitungsanlagen von Trunz Water Systems arbeiten ohne Chemie. Die Mineralstoffe bleiben erhalten. Die Stromversorgung erfolgt über Solarpanel. So ist das System unabhängig von der teuren und unsicheren Stromversorgung übers Netz.

Die Trinkwasseraufbereitungsanlagen von Trunz Water Systems arbeiten ohne Chemie. Die Mineralstoffe bleiben erhalten. Die Stromversorgung erfolgt über Solarpanel. So ist das System unabhängig von der teuren und unsicheren Stromversorgung übers Netz.

Zusammen mit den lokalen Partnern gründete safe water matters die SwisSom Ventures GmbH in Hargeisa, mietete ein geeignetes Objekt und begann, die Vision einer Water Factory umzusetzen! Bei der Installation der ersten TWM wurden die somalischen Mitarbeiter ausgebildet und mit dem Unterhalt der Maschine vertraut gemacht. Bald darauf folgte die Installation der zweiten TWM. Diese wurde ausschliesslich von den somalischen Mitarbeitern montiert und betriebsbereit gemacht. Die Investition in die jungen Menschen von Somaliland braucht Zeit und Ressourcen, sie ist aber ein Schlüssel für eine sichere und erfolgreiche Zukunft dieses jungen Staates! Das Wasser wird rund 100 Kilometer ausserhalb von Hargeisa gewonnen und dann mit Tanklastwagen für die Aufbereitung nach Hargeisa transportiert. Von dort aus wird es dann verteilt.

Das Wasser wird in einer Tiefe von etwa 15 Metern aus einer Quelle gewonnen. Ein grosser Teil des Gewinnungsprozesses erfolgt ohne Maschinen. So können wir Arbeitsplätze schaffen.

Das Wasser wird in einer Tiefe von etwa 15 Metern aus einer Quelle gewonnen. Ein grosser Teil des Gewinnungsprozesses erfolgt ohne Maschinen. So können wir Arbeitsplätze schaffen.

 

In der ersten Phase konnten 240 Haushalte mit je einem speziell gefertigten, wieder auffüllbaren 200-Liter-Trinkwassertank ausgestattet werden. Bis zum Sommer 2020 wurde die Kapazität auf 640 Haushalte ausgebaut. In einem Haushalt leben durchschnittlich 7 Personen mit einem Trinkwasserbedarf von 3 Litern pro Person und Tag.

Auf der Prioritätenliste stehen aber auch – und vor allem – die Spitäler, Schulen, Waisenhäuser, Armenviertel und die IDP Camps. Es ist safe water matters’ erklärtes Ziel und Auftrag, der am heftigsten von Armut betroffenen Bevölkerung den Zugang zu sauberem und natürlichem Trinkwasser zu ermöglichen.

Ein grossartiger Moment: Die erste Trinkwasserlieferung verlässt die Aufbereitungsanlage.

Ein grossartiger Moment: Die erste Trinkwasserlieferung verlässt die Aufbereitungsanlage.

Ein besonderes Business-Modell

Das Projekt ist als Non-Profit Business strukturiert und als Social-Entrepreneurship Projekt konzipiert. Mehr Informationen dazu finden Sie unter «Organisation».

Um Abhängigkeiten aus dem Westen zu vermeiden, gründet safe water matters zu Projektbeginn eine Firma vor Ort und legt die Verantwortung schnellstmöglich in einheimische Hände. Unser Team in Hargeisa (v.l.n.r.): Ifrah Mohamed Moumin (Administration …

Um Abhängigkeiten aus dem Westen zu vermeiden, gründet safe water matters zu Projektbeginn eine Firma vor Ort und legt die Verantwortung schnellstmöglich in einheimische Hände. Unser Team in Hargeisa (v.l.n.r.): Ifrah Mohamed Moumin (Administration und Management), Dr. Idris Aden Ali (Regionaldirektor), Khadar Mahommed Elmi (Facilty Manager), Zakaria Abdilahi Ahmed (Production Manager)

 

Projektstart

2018


Ziel

Zugang zu natürlichem und sauberem Trinkwasser für die Bevölkerung von Hargeisa sowie den umliegenden Regionen


Perspektiven

  • Nach dem im Dezember 2019 erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekt begannen wir im Jahr 2020 mit der Verteilung von Trinkwasser in die Haushalte der Hauptstadt Hargeisa.

  • Neben der Wasserverteilung in die Haushalte finden Gespräche mit der Regierung statt, um das saubere Trinkwasser auch Institutionen zur Verfügung zu stellen.

  • Über Hilfswerke möchten wir den Zugang zu den Armen, Randständigen und Flüchtlingen bekommen, so dass alle Bevölkerungsschichten mit sauberem und natürlichem Trinkwasser versorgt werden können.

  • In Planung ist zudem ein Wiederaufforstungsprojekt.